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 KURZÜBERSICHT GB 3
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 GLAUBENSBUCH 3
Kurzübersicht GB 3

KAPITEL 5

Spuren der Liebe Gottes

Dieses Kapitel bildet eine inhaltliche Klammer zum Weihnachtskapitel; wir haben es aus praktischen Gründen als eigenes Kapitel genommen. Wenn durch die Lebensgeschichte Jesu deutlich wird, dass Gott in unser Leben hineingeht, dann ist diese Bewegung mit Jesus nicht zu Ende gekommen; sie hat aber auch mit ihm nicht erst angefangen. Vielmehr ist Jesus der Gipfel dieser Bewegung, der diese Dynamik eindeutig macht.


 

Worte des Lebens 




1. Jeremia - Jesaja

Fürchte dich nicht, ich bin bei dir – Hab keine Angst, denn ich bin dein Gott!
Jeremia und Deutero-Jesaja stellen zwei Höhepunkte der alttestamentlichen Gottesbewegung dar; bei beiden findet man unübersehbare Parallelen zu Jesus.
Wir haben bei Jeremia mehr die kritischen Aspekte ausgewählt, bei Deutero-Jesaja die Trostbotschaft.
Jeremia klagt an; die Gesellschaft merkt offensichtlich nicht, dass sie einen falschen Weg geht. Dabei ist seine Diagnose sehr einfach: sie halten sich nicht an die Bundesregeln, auf die Israel sich verpflichtet hat. Die elementaren Rechte der Armen gilt es zu schützen, dann sind sie auf dem rechten Weg.
Deutero-Jesaja ist der große Trostprophet; in der Stunde der größten Demütigung Israels vergisst er nicht, dass die Hoffnung für das Volk die Überlebenschance ist; aber nicht einfach aus Motiven der Selbsterhaltung tut er dies, sondern es ist der Trost, den Gott selbst seinem Volk zuspricht.


2. Ändert euer Leben! – Freut euch

Auf dieser Doppelseite wird diese Thematik jetzt ähnlich weitergeführt. Auf der einen Seite ist es Johannes der Täufer, der kritisch dem Volk die falsche Sicherheit nehmen will: Seine Botschaft ist unangenehm, weil die Menschen die Augen vor ihrer Situation verschließen. Aus diesem Grund sind auch einige Kernsätze des Club-of-Rome – Berichts zur Lage der Menschheit angeführt, die eine ähnliche prophetische Dimension aufweisen.
Auf der anderen Seite ist es Jesus, der in dieser gleichen Zeit aber eine gute Nachricht den Menschen sagt: Das Reich Gottes ist nahe. Die Umkehrbotschaft ist auch bei ihm deutlich und unüberhörbar, doch der tiefste Grund ist nicht die Drohung, sondern die Freude.


3. Ein Licht leuchtet auf

Das Hineingehen Gottes in das Leben der Menschen wird nun mit einem Hinweis auf die Tischgemeinschaft Jesu mit Zöllnern und Sündern beispielhaft konkretisiert. Jesus sieht sich in der Tradition Jahwes als Arzt . Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Sein Wirken ist Licht für die Menschen in Dunkelheit; eine einfache politische Revolution gegen die Römer würde seinem Anliegen nicht genügen.
Diese Thematik dürfte eines der wesentlichsten religionspädagogischen Anliegen sein: Wir alle erfahren uns immer wieder und in vielfacher Hinsicht als schwach und krank; wer legt uns „in die Sonne von Liebe und Hoffnung“? (Text von Hilde Domin). Dementsprechend ist die nächste Seite eine großes Jesus-Bild: Sein Licht scheint auf uns und macht unsere Herzen hell.


4. Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer

Das Kapitel schließt ab mit der Gegenwart – aus dem Impuls Jesu und der Propheten. Die Barmherzigkeit ist jene Haltung, die dem Menschen als Menschen gerecht wird. Es ist allerdings theoretisch nie leicht zu sagen, was das bedeutet; es kann nur durch Beispiele aufgezeigt werden, wie Menschen beispielhaft gelebt und damit jene Haltung verwirklicht haben, die den Grundimpuls Gottes in das Leben der Menschen hinein darstellt.
Wir haben auf der einen Seite zwei große Texte ausgewählt: Mahatma Gandhis Regeln der Gewaltlosigkeit und Christa Peikert-Flaspöhlers Alphabet des Friedens.
Mahatma Gandhi ist in den Religionsbüchern nicht neu; die Erfahrung der letzten Jahre zeigt allerdings, dass sein Name zunehmend in den Köpfen und Herzen der Schüler verschwindet. Deshalb haben wir ihn hier und auf der folgenden Seite hervorgehoben.
Christa Peikert-Flaspöhlers Alphabet des Friedens ist einerseits ein kreativer sprachlicher Text, andererseits eignet er sich zum Fortschreiben eigener Gedanken und Ideen.
Die nächste Seite bringt vier Portraits: Mahatma Gandhis und vier Nobelpreisträger des letzten Jahrzehnts. In unterschiedlicher Akzentuierung machen sie deutlich, dass und wie Hilfeleistung eine unersetzliche menschliche Aktivität darstellt; durch die Perspektive des Kapitels wollten wir deutlich machen, dass dies auch eine Weise der göttlichen Aktivität in die Welt hinein darstellt.


Schlussseite

Endlich einer, der sagt…
Dieser Text Martin Gutls fasst noch einmal zusammen, was das Anliegen des Kapitels ist: Die prophetische Botschaft und Praxis hat immer eine Kontrast-Dimension zur jeweiligen gesellschaftlichen Praxis. Durch das „Endlich“ wird außerdem deutlich, wie sehr diese Kontrast-Praxis befreiend und erlösend für die Menschen ist, die sich sonst im Gefängnis von Macht und Prestigesucht bewegen.