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 KURZÜBERSICHT GB 3
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Kapitel 9
Kapitel 10
 GLAUBENSBUCH 3
Kurzübersicht GB 3

KAPITEL 6

Endlich in Freiheit

Die Bibel erzählt von den großen Befreiungserfahrungen des Volkes Israel. Der Blick darauf verleiht auch uns einen neuen Zugang zu unserer Lebenswelt: wir sehen Sklaverei und Gefangenschaft, Götzendienst und Hoffnung, Aufbrüche in neues Land und Enttäuschungen. Der große Horizont dieses Aufbruchs, von dem die Bibel erzählt, ist einerseits Gottes Verheißung und andererseits seine Wegweisung, die Tora für das Leben.
Dieses Kapitel schließt an „Die Worte des Lebens“ – die Fortsetzung des Weihnachtskapitels an. Gott wird ganz Mensch als Zeichen seiner unendlichen Liebe zu den Menschen. Jesus ist es, der diese Liebe verkörpert, der sich im Einsatz für die Armen und Entrechteten, die Marginalisierten der Welt sogar ans Kreuz schlagen lässt.
Das Kapitel wird eingeleitet durch ein Bild von Marc Chagall – Mose und der brennende Dornbusch, das die zentrale Stelle der Gotteserfahrung des Mose Ex 3,14 darstellt.


 



1. Unterdrückt und gedemütigt

Im Exoduskapitel geht es um eine ganzheitliche Sichtweise der Befreiungsdimension des Menschen. Der Gott des Lebens bestärkt die Menschen in ihren Hoffnungen auf eine bessere Welt. Es sind dies Hoffnungen, die jegliche Barrieren überwinden, wider Resignation und Verzweiflung. Das biblische Paradigma der Befreiung des Gottesvolkes aus der Sklaverei fordert geradezu auf die Thematik zu aktualisieren und Anknüpfungspunkte im Hier und Jetzt, im Leben der Schüler zu suchen. Ausgehend von der Situation der Hebräer in Ägypten spiegelt sich die heutige Situation von Reichtum und Armut, Macht und Ohnmacht, Ausbeutung, Fremdsein … wider. All diese Erfahrungen werden auf der ersten Doppelseite kurz beschrieben. Die Bilder versuchen die furchtbaren Erfahrungen der Hebräer ins Heute zu übersetzen.


2. Geboren in schwierigen Zeiten

Jedes Leben ist verdanktes Leben. Jedes Leben ist Geschenk. Auch Mose verdankt wie wir alle sein Leben unzähligen Personen. Es sind dies damals wie heute: die Eltern, Hebammen, Ärzte, Verwandte und Freunde,… Kinder werden nur geboren, wenn man JA zum Leben sagt. Sehr oft sind es vor allem Frauen, die sich mit ganzem Herzen für das Leben, für neues Leben einsetzen. Mose hat sein Leben gleich mehreren Frauen zu verdanken. – seiner Mutter, seiner Schwester, den Hebammen, der Tochter des Pharaos.
Die Entscheidung für das Leben ist nicht immer leicht. Dies gilt auch heute uneingeschränkt. Die Doppelseite will Mut machen, sich die beiden Hebammen Schifra und Pua zum Vorbild zu nehmen und für das („ungeborene“) Leben einzutreten.




3. Gering an Rechten Groß an Würde

Mose lehnt sich wider die Unterdrücker und Ausbeuter auf. Er erschlägt im Zorn einen ägyptischen Aufseher. Diese Tat, so mutig sie auch gewesen sein mag, bringt dem Volk noch keine Befreiung. Diese Tat durchbricht das Dreieck Opfer – Verfolger – Retter noch nicht. Erst durch das Einschreiten Gottes, durch seine Anteilnahme am Schicksal seines Volkes gelingt Befreiung. Die Doppelseite beschreibt sündhafte wirtschaftliche und politische Strukturen im Laufe der Geschichte. Die Geschichte ist gleichzeitig auch eine Geschichte der Sklaverei, die es gestern wie heute im Hinblick auf das Reich Gottes zu durchbrechen gilt.


4. ICH bin allezeit bei DIR

Mose erfährt Gott in der Wüste. Durch seine Gottesbegegnung wird er zum Mittler zwischen seinem Volk und Gott. Gott zeigt sich im Dornbusch und teilt Mose sogar seinen Namen mit. Während er sich auf diese Art Mose nähert, entzieht er sich gleichzeitig und wird Geheimnis.
Die Doppelseite versucht, den Schülern die Möglichkeit zu geben, diesem Geheimnis nachzuspüren. Sie ist geprägt durch den zentralen biblischen Text um Ex 3,14 sowie die bildliche Umsetzung von Marc Chagall. Die Doppelseite soll durch ihre Konzeption zur Entschleunigung beitragen und den Focus auf das Wesentliche legen. Eine vertiefte Auseinandersetzung wird durch die Bilderarbeitung angeregt.


5. Es ist schwierig Herzen aus Stein

Das Volk sucht seinen Weg in die Freiheit. Es muss unweigerlich zur Konfrontation mit den Mächtigen kommen. Der Gottkönig Pharao widersetzt sich dem biblischen Gott der Befreiung und gibt damit sein Volk dem Untergang preis. Erzbischof Oscar Arnulfo Romero führte ebenfalls einen Kampf um die Freiheit für sein geliebtes Volk, ein Kampf den er mit seinem Leben bezahlen musste, denn es ist schwierig Herzen aus Stein zu erweichen.


6. Auf dem Weg … in die Freiheit

Der Aufbruch in die Freiheit ist gewagt. Die Unterdrücker sind besiegt. Dies darf gefeiert werden. Mirjam, die Schwester des Mose verleiht ihrer Freude in einem Lied Ausdruck. – Ausdruck ihrer Freude und ihres Dankes. Die Schar um Mose verdankt ihren Auszug letztendlich aber auch 6 Frauen, die von der jüdisch biblischen Tradition auch namentlich genannt werden.
Das Foto des albanischen Flüchtlingsschiffes zeigt uns die schwierige Situation von Menschen heute, die sich mitten im Durchzug „durch die wogende See, durch die Untiefen des Meeres und des Lebens befinden“. Dass sich heute die Werbebranche solch furchtbarer Schicksale bedient, um Aufmerksamkeit für Produkte zu erzielen, soll hier ebenfalls gezeigt werden. Wie stehen wir als Christen zu solchen Werbestrategien?


7. Exodus weltweit zu allen Zeiten

Die Thematik des Exodus kennt keine Einschränkungen durch Raum und Zeit. Zu allen Zeiten machen sich Menschen als Flüchtlinge auf den Weg, in der Hoffnung auf einen Gott, der mitgeht, sie begleitet und beschützt und ihre tristen Lebenserfahrungen zum Positiven wendet.
Die Doppelseite beschreibt ein Exodusprojekt des brasilianischen Fotografen Sebastiao Salgado, sowie Beispiele von berühmten Menschen, die auch einmal auszogen um dem Wunsch nach Freiheit nachzukommen.


8. Woran sollen wir uns halten?

Kaum gelingt Menschen die Flucht in die Freiheit, berauben sie sich aufgrund von Ungewissheit und Unsicherheit dieser Freiheit und unterwerfen sich selbstauferlegten Zwängen. Götzen treten an die Stelle des befreienden Gottes. Die Doppelseite thematisiert sowohl Gottheiten und Götzen der damaligen Welt wie auch die zunehmend stärker werdenden Verstrickungen, in die der Zeitgeist unsere Gesellschaft und den modernen Menschen drängt und setzt diese in Relation zum 1. Gebot.


9. ICH bin dir nahe

Der Dekalog als Wegweisung für das Volk Israel. Der Dekalog kann und darf nicht ohne die Präambel verstanden werden. Der Gott, der das Rufen seines Volkes im Land der Knechtschaft gehört hat, gibt seinem Volk Wegweisungen für ein Leben in Freiheit mit auf den Weg. Diese Wegweisungen gilt es zu allen Zeiten weiterzuschreiben und zu aktualisieren. Die Wegweisungen Gottes werden in Relation gesetzt zu Regeln die einem heutzutage von den Medien und der Gesellschaft gewissermaßen auferlegt werden.


10. Freiheit braucht Grundregeln

Während im 8. Unterkapitel bereits das erste Gebot implizit behandelt wurde, wird nun das Augenmerk auf ein Gebot gelegt, das sehr stark auf die Lebensrealität der Schüler Bezug nimmt. Dies ist vor allem deshalb wichtig, da die Gebote ja ursprünglich an Erwachsene gerichtet waren und sich daher eher mit den Lebenserfahrungen Erwachsener decken.
Das 4. Gebot beinhaltet 2 Aufträge – einerseits den Auftrag an das Volk das Leben der anvertrauten Kinder und somit ihre eigene Zukunft zu – und andererseits den Dank und den gebührenden Respekt, den Kinder ihren Eltern daher schulden. Diesmit dem Ziel ein gelingendes Zusammenleben von Generationen zu ermöglichen. Aus diesem Grund wurde hier ein Dankesschreiben eines Vaters an seine Kinder formuliert. Dieses Schreiben lässt sowohl Eltern als auch Kinder in einem positiven Licht erstrahlen und zeigt gleichzeitig auf, wie sich beiden Seiten wechselseitig in ihrem Leben bereichern.


11. Voll Vertrauen gehen wir den Weg weiter

Nach zahlreichen entbehrungsreichen Jahren der Wüstenwanderung ist man dem Ziel, dem Gelobten Land, näher gekommen. Ein Land, in dem „Milch und Honig“ fließen, scheint in Reichweite. Damit verknüpfen sich unterschiedlichste Wünsche, Erwartungen, Hoffnungen, aber auch Ängste. Dieses Land erreichen die Israeliten letztendlich durch die von Gott gewährte Gnade.
Heute ist dieses Land Israel wieder ein schwer umkämpftes Land, ein Land der Religionskonflikte. Ausgehend von der aktuellen politischen, wirtschaftlichen und religiösen Problematik im Land möchte das Folgekapitel die drei monotheistischen Weltreligionen näher beschreiben.
Den Schluss des Kapitels bildet der Segen Aarons, sowie ein Auszug aus den Seligpreisungen, und aus der Bergpredigt – das Vater Unser. Alle verbindet, dass sie nochmals auf unterschiedlichen Ebenen den Wunsch nach Gerechtigkeit und Freiheit zum Ausdruck bringen.